Roberto Bolaño: Monsieur Pain

Vorwort

Vor vielen Jahre, 1981 oder 1982, schrieb ich Monsieur Pain. Sein Schicksal war ebenso wechselhaft wie abenteuerlich. Unter dem Titel La sendo de los elefantes gewann der Roman den Premio de novela corta Félix Urabayen, den die Stadtverwaltung von Toledo vergibt. Kurz zuvor hatte er, unter anderem Titel, eine ehrenvolle Erwähnung bei einem anderen Wettbewerb in der Provinz erhalten. Mit dem ersten Preis gewann ich dreihunderttausend Pesenten. Mit dem zweiten einhundertzwanzigtausend, wenn ich mich recht erinnere, In Toledo publizierten sie das Buch für mich und ernannten mich zum Mitglied der Jury für den nächsten Wettbewerb. In der anderen Provinzhauptstadt vergaßen sie mich noch schneller, als ich brauchte, um sie zu vergessen, und ich habe nie erfahren, ob das Buch publiziert wurde oder nicht. Über als das berichte ich in einer Erzählung in Telefongespräche.

Die Zeit, ein echter Witzbold, hat dafür gesorgt, das ich später noch ein paar bedeutende Auszeichnungen gewann. Dennoch ist mir keiner so wichtig gewsen wie jene über die Landkarte Spaniens verstreuten Preise, lauter Büffel, die eine kleine Rothaut erst einmal erlegen musste, denn damit bestritt sie ihr Leben. Nie wieder bin ich so stolz gewesen, und so unglücklich, ein Schriftsteller zu sein, wie damals.

Roberto Bolaño ist eine der großen Entdeckungen der Weltliteratur; seine Romane verweben »schlechterdings alles Essentielle der vergangenen Jahrtausende« (Die Zeit). Roberto Bolaño wurde 1953 in Santiago de Chile geboren, lebte in seiner Jugend lange in Mexiko-Stadt und siedelte später mit seiner Familie nach Spanien um. Dort starb er 2003.

Roberto Bolaño: Monsieur Pain. Aus dem Spanischen von Heinrich von Berenberg. S. Fischer Verlag. 21€