Familienfeier: Andreas Maier liest aus „Die Familie“

Der neue Roman von Andreas Maier schildert in wie immer hochkomischer und tief abgründiger Weise die komplette Selbstzerstörung einer Familie aus Gründen, die die Familie selbst gar nicht überschaut. Scheinbar geht es ständig um Erbfälle, ein riesiges Grundstück, ein böswilliges Denkmalschutzamt mitsamt Baggerführer, um Kinder und Enkel, alle wirken wie von einem Vernichtungsvirus befallen, bis dem 1967 geborenen Erzähler stellvertretend für seine Generation klar wird: „Wir sind die Kinder der Schweigekinder“. Die Einsicht kommt ihm vor einem jüdischen Grabstein, da ist er bereits über dreißig Jahre alt.

Andreas Maier, der Balzac aus der Wetterau, Eintracht-Frankfurt-Fan und Stammgast der Buchhandlung Schwarz wird aus dem siebten Band der autobiographischen Erinnerungschronik „Ortsumgehung“ lesen. Neunzig Minuten! Eventuell gibt es auch eine Verlängerung.