Liebe kleine und große Freund:innen der Buchhandlung Schwarz, 

Hier ist sie, unsere erste Bunte Tüte. Eine Auswahl unserer liebsten Kinderbücher aus den letzten Monaten. Zum Aufblättern und Entdecken, zum Vorlesen und Selberlesen.

Dieses Mal geht es um Freundschaft, um lange Sommerabende in der Stadt und auf dem Land, um Eiscreme und Bauchnäbel.

Asta sitzt im Zug auf dem Weg nach Geschrey, wo sie zusammen mit ihrem besten Freund Ringo einen langen Sommer voller Fragen im Kopf und Nachmittage im See verbringt. Bené spielt währenddessen Fußball und kickt dabei nicht nur mit seinen Freund:innen, sondern auch mit dem Affen Gibi und den Hühnern aus dem Dorf. Akissi erkundet die Stadt Abidjan und lässt sich dabei nicht unterkriegen. Kalle und Elsa reißen aus, was sie dabei wohl entdecken?
Und dann wäre da noch die Frage: Kann man sich eigentlich alleine kitzeln?

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch

Eure Buchhandlung Schwarz

 

 

 

Jenny Westin Verona und Jesús Verona: Kalle und Elsa

„Ich weiß, wir reißen aus!“ sagt Kalle zu Elsa und schon sind die Rucksäcke gepackt und Kalle und Elsa machen sich auf den Weg in den tiefen Dschungel. Dort begegnen sie einem Wolfskrokodil, streunen durch wildes Gestrüpp und bauen eine Holzhütte. Alles lebt, lauscht und knirscht in diesem Blätterwald, in dem Kalle und Elsa ein fantastisches Abenteuer erleben.

Das Künstlerpaar Jenny und Jesús Verona erzählen eine Alltagsgeschichte in phantasievollen ungewöhnlichen Bildern und mit wenigen Worten. Beim Durchblättern bin ich tief in die Bilder eingetaucht, auf denen es wie in einem Wimmelbuch lauter Sachen zu entdecken gibt. Gerade in der momentanen Zeit tun Geschichten gut, die zum Ausreißen an unbekannte magische Orte einladen.

 

Jenny Westin Verona und Jesús Verona: Kalle und Elsa. Aus dem Schwedischen von Karl-Axel Daude. Ab 3 Jahren. Bohem Verlag 16,95€

 

 

 

 

Heinz Janisch und Helga Bansch: Kitzeln kann man sich nicht allein


Hast du schonmal probiert, dich alleine zu kitzeln? So richtig doll, dass die Wände wackeln und der Bauch weh tut? Nein? Auch wenn man es noch so oft probiert, kitzeln kann man sich nicht allein. Es funktioniert einfach nicht! Dabei gibt es ganz viele Dinge, die man allein tun kann: auf einem Baum sitzen und in die Gegend schauen, lesen, Lärm machen oder auf einem Bein stehen. Aber zum Kitzeln braucht man Freund:innen und für noch viel Schöneres auch.

In großflächigen Fantasiebildern, die sich aus bewegten und collagierten Bildelementen zusammensetzen, und mit wenigen Worten erzählen Heinz Janisch und Helga Bansch eine Geschichte über die Dinge, für die es Freund:innen braucht, in einer Zeit, in der wir uns allzu oft alleine beschäftigen müssen.

 

Heinz Janisch und Helga Bansch: Kitzeln kann man sich nicht allein. Ab 3 Jahren. Jungbrunnen Verlag 16€

 

 

Eymard Toledo: Bené, schneller als das schnellste Huhn



Fussball ist für Bené das Größte. Egal, was Bené macht und wohin er geht, Bälle begleiten ihn überallhin. Genau wie der Affe Gibi und seine Freund:innen. Zusammen kicken sie bis spät in den Abend, in Flip-Flops, mit Hühnern und Affen. Aber Benés Familie lebt auch von den Bällen, jeden Tag nähen sie in Handarbeit vier oder fünf Stück davon. Es ist Benés Aufgabe, die Bälle zu testen – nur die Guten werden verkauft.

Benés Geschichte spielt in Brasilien. In collagierten und plastischen Bildern erzählt Eymard Toledo eine Geschichte, die so voller Details ist, dass ich stundenlang darin blättern könnte. Und am Ende gibt es noch einen Anhang mit Worterklärungen und ersten Aussprachetipps des Portugiesischen.

 

Eymard Toledo: Bené, schneller als das schnellste Huhn. Ab 5 Jahren. Baobab Books 15,90€

 

 

Marguerite Abouet und Mathieu Sapin: Akissi 1: Auf die Katzen, fertig los!


Akissi hat es nicht leicht: Die Katzen aus der Nachbarschaft klauen ihr den Fisch, ihr Äffchen Boubou landet beinahe im Kochtopf und Fofana, ihr Bruder, zeigt ihr bei jeder Gelegenheit, dass sie ihm lästiger ist als ein Furunkel am Allerwertesten. Aber Akissi lässt sich davon nicht unterkriegen. Neugierig erkundet sie ihre Umgebung, immer voller Ideen und verrückter Einfälle. Manchmal passieren dabei so witzige Sachen, dass ich beim Lesen laut lachen musste.

In kurzen Szenen bekommen wir einen Einblick in Akissis Alltag in der ivorischen Stadt Abidjan – eine quirlige Welt, in der auch die sozialen Probleme nicht verheimlicht werden. Am Ende des Comics findet ihr noch zwei von Akissis Lieblingsrezepten und ein Wörterbuch mit erklärenden Bildern dazu.

 

Marguerite Abouet und Mathieu Sapin: Akissi 1: Auf die Katzen, fertig los! Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock. Ab 6 Jahren. Reprodukt Verlag 18€

 

 

Zanib Mian: Planet Omar – Nichts als Ärger

Für Omar ist das schlimmstmögliche eingetreten: Er muss mit seiner Familie in einen neuen Stadtteil Londons ziehen, in dem er niemanden kennt. Das bedeutet für Omar neue Freunde, eine neue Schule und aber auch: viel neuen Ärger. Er scheint ihn wie magisch anzuziehen; da ist zum einen Daniel, der Schulfiesling, der es sich zur Aufgabe macht, alle Kinder und besonders Omar und seinen schnell gefundenen neuen Freund Charlie extreeem zu nerven. Zum anderen gibt es da auch noch die neue Nachbarin Mrs. Rogers, die die neueingezogene Familie aus Pakistan aus unerfindlichen Gründen überhaupt nicht leiden kann. Aber mit seinem besten Freund Charlie, seinem unsichtbaren Drachen, der ihn immer begleitet und seinem Glauben kann Omar jedes Problem meistern!

Planet Omar: Nichts als Ärger ist der erste Band der Omar-Reihe und zieht junge Leser:innen durch seinen Mix aus Comic und Kinderbuch hin in eine Welt voller Abenteuer. Dabei gewährt es Einblicke in den Alltag einer muslimischen Familie und zeigt auf, wie wichtig Freundschaft, Spaß und Toleranz sind, um am Ende trotz allem Ärger die schönsten Abenteuer zu erleben.

 

Zanib Mian: Planet Omar: Nichts als Ärger. Illustriert von Nasaya Mafaridik. Aus dem Englischen von Ann Lecker. Ab 8 Jahren.    Loewe Verlag.  9,95€.

Judith Burger: Ringo, ich und ein komplett ahnungsloser Sommer

Draußen fliegt die Welt vorbei. Asta sitzt im Zug und vor ihr liegt der schönste Sommer aller Zeiten, bestimmt! Denn in Geschrey, am Ende der Welt, scheint die Sonne länger, der Regen ist weniger nass, die Zeit läuft langsamer – und hier wohnt ihr bester Freund Ringo. Ringo ist lang und dünn und sein Kopf ist voller Fragen.
Zusammen wollen Ringo und Asta im See baden, auf der Wiese lümmeln, Eis essen, Quatch machen. Und Theater spielen: In diesem Sommer soll Asta das erste Mal die Streichholzverkäuferin im Sommertheater spielen, das ihre Eltern jährlich in Geschrey inszenieren. Doch dann kommt alles ganz anders. Asta hat furchtbares Lampenfieber und plötzlich spielt Ringo im Sommertheater mit. Hält ihre Freundschaft das aus?

Mich hat an der Freundschaftsgeschichte von Ringo und Asta besonders berührt, wie die beiden mit den Gefühlen Wut, Eifersucht und Verlustangst umgehen und es dabei schaffen, immer wieder aufeinander zuzugehen und sich in die:den Andere:n hineinversetzen. Eine Sommergeschichte voller Poesie und Leichtigkeit, verwirrenden Gefühlen und großen Fragen, in der sich alles verändert und doch vieles bleibt, wie es ist.

 

Judith Burger: Ringo, ich und ein komplett ahnungsloser Sommer. Ab 10 Jahren. Gerstenberg Verlag 14€